Björn Lakenmacher, MdL

In Ostbrandenburg fehlen Ermittler

Lücken bei den Kriminalwachen

Der als zentraler Bestandteil der Polizeireform vorgese hene Kriminaldauerdienst (KDD) weist in Ostbrandenburg bislang große Lücken auf. Wie aus den Antworten des Innenministeriums auf eine Anfrage der CDU-Fraktion zum Thema hervorgeht, sind die KDD-Ermittler in der Polizeidirektion Ost nur an einem Standort, in Strausberg, konzentriert. Sie haben zum Teil lange Anfahrtswege zu Einsätzen. In den anderen drei Direktionen existieren zwischen vier und sieben entsprechende Dienststellen und verfügen teilweise über doppelt so viel Personal. Zudem war die Hälfte der KDD-Ermittler in der Direktion Ost " vor der Reform nicht als kriminalpolizeiliche Sacharbeiter eingesetzt". Heißt: Sie verfügen über keine Erfahrung als Kripo-Beamte. In den anderen Direktionen ist diese Quote weitaus geringer. Der Kriminaldauer- dienst soll rund um die Uhr in Bereitschaft sein und die Kollegen vor allem bei schweren Delikten schnell vor Ort sein.
 

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Für den CDU-Innenexperten Björn Lakenmacher wird einmal mehr deutlich, dass "die Polizei in Ostbrandenburg unterrepräsentiert ist". Der geplante Abbau von 400 Kripo-Stellen in Brandenburg werde die Situation noch einmal verschärfen. Seinen Angaben zufolge müssten Einbruchsopfer mitunter bis zu zweieinhalb Stunden auf Kriminalisten warten - in der Zeit hätten Geschäftsinhaber jedoch Verdienstausfälle. Auch die Ausstattung der Kripo-Beamten ist laut Lakenmacher mangelhaft. "Die haben noch nicht einmal Diensthandys, was aus Sicherheitsgründen aber erforderlich ist." Der Unmut der Kollegen sei groß, sagt der CDU-Abgeordnete, der früher beim Bundeskriminalamt tätig war. Die Lücken in Ostbrandenburg bestätigt der Bund Deutscher Kriminalbeamter. "Der Aufbau der Kriminalwachen wird in den Direk- tionen eben unterschiedlich verfolgt", sagt der Landesvorsitzende Wolfgang Bauch.

[Quelle:MOZ/Henning Kraudzun]