Björn Lakenmacher, MdL

Handwerk in Grenznähe frustriert Hohe Schäden durch Diebstahlskriminalität

\"Die Angst vor Kriminalität gefährdet den Standort\"

Viele Handwerksbetriebe in Grenznähe sind von Diebstählen betroffen und deshalb zunehmend frustriert. Die Handwerkskammern Dresden und Cottbus sprachen am Montag von einem bedrohlichen Zustand.
"Die Angst vor Kriminalität gefährdet den Standort", sagte der Präsident der
Dresdner Kammer, Jörg Dittrich, vor Journalisten in der sächsischen Landeshauptstadt. Wie die Kollegen in Cottbus hatte er in diesem Jahr zum dritten Mal Betriebe zur Sicherheitslage befragt. Das Ergebnis ist aus Sicht der Kammern ernüchternd: 58 Prozent der Firmen im Landkreis Görlitz und 46 Prozent im Spree-Neiße-Kreis sehen die Situation kritisch.
Im Bereich der Cottbuser Kammer wurde ein Schaden von 1,5 Millionen Euro registriert, im Dresdner Sprengel waren es 1,3 Millionen. Allerdings liegen
die Dunkelziffern höher. Nur ein Bruchteil der Handwerksbetriebe hatte
den Kammern Zahlen geliefert. Im Süden Brandenburgs gaben 39 Prozent
der Betriebe an, dass sich die Lage im zurückliegenden Jahr verschlechtert
habe. Knapp die Hälfte aller an der Umfrage beteiligten Firmen war in den
letzten zwölf Monaten Opfer von Dieben geworden.
Die Ohnmacht bei Betroffenen sei groß, sagte Dittrich. Die Kammern fordern
unter anderem mehr Präsenz von Polizei und Bundespolizei. Außerdem sollten die Länder Schutzvorkehrungen in den Unternehmen fördern. Die Justiz müsse schneller und härter durchgreifen.
Dittrich und der Cottbuser Hauptgeschäftsführer Knut Deutscher zeigten
sich überzeugt, dass die Kriminalitätslage im kommenden Jahr zum Wahlkampfthema in Sachsen und Brandenburg wird. "Wenn wir das Problem nicht thematisieren, werden es Populisten und Radikale tun", so Dittrich.
Die märkische CDU fordert in diesem Zusammenhang von Innenminister Ralf
Holzschuher (SPD) dauerhafte, tragfähige Maßnahmen zur Bekämpfung der
Grenzkriminalität. Dafür dürfe die Polizei nicht weiter geschwächt werden.
Stattdessen werde mehr Personal gebraucht, verlangte der innenpolitische
Sprecher Björn Lakenmacher. Polizeireviere müssten rund um die Uhr geöffnet
bleiben.