Björn Lakenmacher, MdL

Hohe Unfallgefahr für Radfahrer

Eng und kurvenreich ist die Straße zwischen den Mittenwalder Ortsteilen Gallun und Motzen. Für Radfahrer ist das extrem gefährlich. Aber sie müssen hier lang.
Der Mittenwalder CDU-Landtagsabgeordnete Björn Lakenmacher hat der Landesregierung vorgeworfen, die Unfallgefahr für Radfahrer rund um Mittenwalde zu ignorieren. Lakenmacher hatte eine Anfrage zu fehlenden Radwegen neben Straßen gestellt und auf die „erhebliche Gefahr“ für Radfahrer aufmerksam gemacht.  Von der Antwort der Landesregierung ist er enttäuscht. „Ich erwarte keine jahrelangen Abstimmungsgespräche, sondern die schnellstmögliche Realisierung und Mittelbereitstellung für die Planung und den Bau der straßenbegleitenden Radwege“, teilte er mit. „Es geht hier um die Sicherheit, vor allem unserer Kinder.“ Erhebliche Gefahr zwischen Gallun und Motzen Lakenmacher hatte besonders auf die Straßen zwischen den Ortsteilen Gallun und Motzen sowie zur Nachbargemeinde Bestensee und zwischen Mittenwalde und Groß Machnow hingewiesen, wo die Unfallgefahr für Radfahrer wegen fehlender Radwege „sehr erheblich“ sei. Die Straßen seien teilweise durch Leitplanken begrenzt, eng und übersichtlich, außerdem sehr kurvenreich.  Er wollte wissen, ob es schon Radweg-Planungen für diese Straßen gebe. Für die Landesstraße L 745 zwischen Gallun und Motzen wurde das vom Infrastruktur-Ministerium verneint, dieser Radweg habe nur eine „nachrangige Priorität.“ An der L 743 zwischen Motzen und Töpchin habe die Stadt mit Landesförderung einen Radweg gebaut. Planfeststellung erforderlich Der Bau eines Radweges an der Bundesstraße B 246 zwischen Gallun und Bestensee sei bereits in Planung, allerdings sei ein Planfeststellungsverfahren erforderlich. Es gebe seit zwei Jahren regelmäßige Gespräche mit der Stadt Mittenwalde und der Gemeinde Bestensee. Für die Kreisstraße zwischen Mittenwalde und Groß Machnow sei der Landkreis Dahme-Spreewald zuständig. Bedarfslisten des Landes Das Ministerium verwies auf die so genannten Bedarfslisten für Landes- und Bundesstraßen in Brandenburg. Sie wurden gemeinsam mit den Landkreisen aufgestellt. Es gibt drei Kategorien: laufende, vordringliche und weitere Maßnahmen. Die MAZ schaute sich die Listen an. Von landesweit 59 Projekten an Bundesstraßen, die geplant sind und umgesetzt werden, sind aus dem Norden von Dahme-Spreewald nur Körbiskrug und Bestensee-Gallun vertreten, zwei weitere Vorhaben gibt es im Südkreis. In Teltow-Fläming gibt es nur ein Projekt in Wünsdorf. Spitzenreiter ist Märkisch-Oderland mit 12 Maßnahmen. Zwei Mal vordringlicher Bedarf in LDS Bei den Landestraßen gibt es 28 laufende Maßnahmen, keine davon ist in LDS. Als vordringlich sind 41 Radwegbauten an Landesstraßen aufgelistet, aus LDS sind Bindow/ Senzig sowie Motzen/Bestensee. Auch Bürgermeisterin ist unzufrieden Unzufrieden mit den fehlenden Radwegen, besonders von Gallun nach Motzen, ist Mittenwaldes Bürgermeisterin Maja Buße (CDU). „Hier ist deutlicher Handlungsbedarf“, sagte sie am Montag der MAZ. Der Radweg müsse dringend kommen, allein wegen der Schulwegsicherung, aber auch wegen der touristischen Nutzung. Sie selbst fahre dort nur ungerne Rad. Radfahrer hätten keine Chance, sich in Sicherheit zu bringen, wenn es mal eng werde. Stadt kann nicht noch mehr bauen Es gebe etliche weitere Lücken im Radwegnetz, besonders zum Nachbarkreis Teltow-Fläming. Beim Radweg Töpchin-Motzen sei die Stadt in Vorleistung gegangen. „Wir sind dem Land für die hohe, wenn auch nicht komplette Kostenübernahme dankbar, stoßen hier aber selber an unsere Leistungskapazität“, sagte Maja Buße. Einen weiteren Radweg zu bauen, für den das Land zuständig ist, sei für die Stadt Mittenwalde „derzeit nicht zu bewerkstelligen“.