Björn Lakenmacher, MdL

Die Landesstraße 401 in Eichwalde wird mal wieder nicht ausgebaut

Unendliche Geschichte

EICHWALDE - „Mit Befremden habe ich zur Kenntnis genommen“, lauten die ersten Worte, die Eichwaldes Bürgermeister Bernd Speer jetzt in einem Brief an Verkehrsminister Jörg Vogelsänger zu Papier brachte. Was ihn befremdet ist, dass der seit Jahren angekündigte Ausbau der Zeuthen und Eichwalde durchziehenden Nord-Süd-Verbindung ein weiteres Mal zu den Akten gelegt wird.

Dass der Startschuss mal wieder im Lauf stecken blieb, ging aus der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Björn Lakenmacher hervor. Weil sich Eichwalde aus der Gemeinschaftsmaßnahme des Neubaus der Landesstraße 401 zurückgezogen habe, so hieß es darin, liege die Sache nun auf Eis.

Bürgermeister Speer widerspricht dieser Darstellung vehement. „Wir haben uns nicht zurückgezogen“, stellt er klar, „sondern von der Option Gebrauch gemacht, die Erneuerung von Fahrdamm und Gehwegen separat und zeitlich getrennt in Angriff zu nehmen.“ Soll heißen: Das Land könne mit den Arbeiten am Straßenkörper sofort beginnen und die Gemeinde kümmert sich um den Rest, sobald sie Geld dafür hat.

Denn Eichwaldes Zeuthener Straße ist ein Sonderfall. Die Seitenflächen sind ungemein breit. Sie könnten für den Bau einer parallel verlaufenden Anliegerstraße verwendet werden. Speer: „Angesichts unserer Haushaltslage ist das aber kurzfristig nicht zu stemmen.“

Doch liege darin, argumentiert der Rathauschef, „kein Grund für einen klammheimlichen Abschied von dem Projekt. Potsdam will uns hier offensichtlich den Schwarzen Peter zuspielen.“ Geschehen müsse jedoch schnell etwas. Denn der Lärm, den die Autos auf der Pflasterstraße verursachten, sei für die Anwohner nur schwer erträglich.

Der Sprecher des Infrastruktur-Ministeriums, Lothar Wiegand, weist die Schuldzuweisung zurück. „Die Gemeinde schrieb uns im März, dass sie am Konzept für die Gestaltung der Seitenbereiche nicht weiter festhalten könne“, stellt er fest. Doch habe die Kommune die Pflicht, an dem Gesamtvorhaben mitzuwirken. Auch mache ein getrenntes Vorgehen keinen Sinn, wenn etwa Rohre verlegt werden müssten, die sich bis unter die Bankette zögen.

Die Vermutung, sein finanziell klammes Haus habe einen Vorwand zum Aufschub des Baus gesucht, weist Wiegand von sich: „Wir haben zwar mehr Anträge als Fördermittel. Doch hier ist die Planung fertig. Es hätte losgehen können.“ Eine Neuplanung in Auftrag zu geben, in der der kommunale Anteil ausgespart bliebe, hieße, Geld zum Fenster hinaus werfen. Wiegand: „Sinnvoll wäre es, wenn sich alle noch einmal an einen Tisch setzen würden.“ (Von Klaus Bischoff)