Innenminister Dietmar Woidke (SPD) hat die Bundesregierung aufgefordert, das Land stärker als bisher bei der Bekämpfung der Grenzkriminalität zu unterstützen. Der Bund habe seit der Öffnung der Grenzen zu Polen 2007 das Personal bei Bundespolizei und Zoll stark reduziert, sagte Woidke gestern im Landtag.
Gleichzeitig begegne Brandenburg der Kriminalität im Grenzraum mit einem Bündel von Maßnahmen. Die Bürger erwarteten hier zu Recht Schutz und dass ihre Sorgen ernst genommen werden. Es sei 2007 ein Fehler gewesen anzunehmen, dass die Grenzöffnung viele Chancen biete, aber wenig Probleme schaffe.
Der Innenexperte der oppositionellen CDU-Fraktion, Björn Lakenmacher, warf Woidke Konzeptlosigkeit und – im Zuge der Polizeistrukturreform – einen gefährlichen Personalabbau bei den Sicherheitskräften vor. Bis 2020 soll die Zahl der Stellen von einstmals 8900 auf 7000 sinken. Allein im Grenzraum zu Polen werde in diesem Zeitraum jeder vierte Polizist wegfallen, betonte Lakenmacher. Während hier 2010 noch 3356 Beamte Dienst taten, seien es laut Planung in acht Jahren nur noch 2565. Gleichzeitig wachse die Kriminalität, die 2009 einen Schaden in Höhe von 7,7 Millionen und 2010 von 10,9 Millionen Euro verursacht habe.