Wo die Gastfreundschaft Grenzen hat
Mit dem Slogan "Willy Brandt begrüßt die Welt" will der künftige Hauptstadtflughafen werben. Für bestimmte Flüchtlinge gilt die Gastfreundschaft nicht. Sie landen in einer Art Gefängnis, das jetzt in Betrieb geht.
Blauer Laminatfußboden, ein Schrank, ein Stockbett, ein Tisch und zwei Stühle. Und an der Wand ein Kunstdruck, der eine Schale Blumen darstellt.
Wer aus dem Fenster guckt, sieht einen Zaun, und in der Ferne ein startendes Flugzeug. Doch die Menschen, die künftig in der Aufnahmeeinrichtung für Asylsuchende im Flughafenasylverfahren ganz am Rande des neuen Großflughafens BER unterkommen werden, werden kein Fernweh haben. Sie sind gerade angekommen, aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak. Sie sind auf der Suche nach einer sicheren Zukunft.
"Wenn die Bundespolizei jemanden feststellt, für den ein Flughafenasylverfahren in Frage kommt, wird er hierher verbracht", erklärt Uwe Hanschmann, Leiter der Brandenburger Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. "In diesen Räumen wird er erkennungsdienstlich behandelt."