Brandenburgs Straßen werden sicherer: Im Vorjahr wurden weniger Menschen bei Unfällen verletzt oder getötet als noch 2011. Die Zahl der Todesopfer sank um 21 auf 166, teilte Innenminister Dietmar Woidke (SPD) gestern mit. Verletzt wurden 10 287 Menschen, 38 weniger als noch ein Jahr zuvor.
„Das ist die erfreuliche Fortsetzung eines langjährigen Trends“, sagt Woidke bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz für 2012. Zehn Jahre zuvor hatte Brandenburg noch 876 Unfalltote zu beklagen. Im Bundesvergleich wird die Mark trotz positiver Entwicklung mit 67 Verkehrstoten je einer Million Einwohner aber vermutlich wieder einen der letzten Plätze belegen. Die Zahl der Unfälle blieb 2012 mit rund 80 650 etwa konstant zum Vorjahr. Die meisten Zusammenstöße gehen nach wie vor auf das Konto von Rasern. Allein 52 Menschen mussten im Vorjahr sterben, weil zu schnell gefahren wurde. „Vor allem die Raserei auf den Autobahnen ist ein Problem“, betonte Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD). Er wolle prüfen, ob Überholverbote und Tempolimits, zum Beispiel für die Autobahn 13, notwendig seien.
Auch Alkohol am Steuer ist weiterhin eine häufige Unfallursache: Mehr als 1240 Karambolagen gehen auf das Konto betrunkener Fahrer. Größtes Problem bleiben aber die Baumunfälle. Zwar ist der Anteil der Allee-Unglücke im Vergleich zur Gesamtunfallzahl relativ gering, doch enden die Kollisionen mit den Straßenbäumen oft tödlich. „Es geht in unseren Alleen nicht ohne besonders besonnenes Fahren“, appellierten Vogelsänger und Woidke bei der gemeinsamen Pressekonferenz. Neben Prävention seien auch flächendeckende Verkehrskontrollen unverzichtbar. „Hier werden wir zulegen“, kündigte Brandenburgs Polizeipräsident Arne Feuring gestern an.
Die Opposition hegt Zweifel, ob die Polizei tatsächlich genug kontrolliert. „Der massive Personalabbau ist auf unseren Straßen spürbar“, kritisierte der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Björn Lakenmacher. Kommentar und Brandenburg.[Quelle: MAZ/Marion Kaufmann]