Niewitzer haben keine Probleme mit ausländischen Saisonkräften

Sven Petke und Björn Lakenmacher besuchen den Niewitzer Spreewaldhof

13.08.2009, 09:27 Uhr | Lausitzer Rundschau/ Michael Schulz

Die Befürchtungen, die viele Niewitzer hegten, als im Jahr 2001 Gurkenbauer Heinz-Georg Embach mit seinen ausländischen Saisonarbeitern an den Dorfrand zog, haben sich mittlerweile verflüchtigt. Dies sagte Berstelands Bürgermeister Manfred Mietusch am Mittwoch im Rahmen eines Besuches des Spreewaldhofs Niewitz.

Er begleitete Sven Petke, den stellvertretenden Landesvorsitzenden der CDU-Brandenburg, sowie Björn Lakenmacher, CDU-Kandidat für den Landtag, die für einen Tag halt im Unterspreewald machten, um sich über die Landwirtschaft zu informieren. Gemeinsam mit Amtsdirektor Jens-Hermann Kleine (CDU) und LDS-Sozialdezernent Carsten Saß (CDU) tauschten sie sich vor allem über das Thema der Saisonarbeit aus.

„Es gab damals viele Diskussionen um das Vorhaben“, so Mietusch. „Dass sich ein Betrieb mit so vielen Arbeitern, wie das Dorf Einwohner zählt, ansiedeln wollte, weckte Befürchtungen.“ Vor allem seien aufgrund der ausländischen Saisonarbeiter vorschnell Stereotypen bedient worden. „Einige Einwohner befürchteten Einbrüche“, so Mietusch. „Aber bisher gab es keinen einzigen Fall.“ Mittlerweile würden Saisonarbeiter und Niewitzer „entspannt“ miteinander umgehen. So entspannt sogar, dass Mietusch von „mehreren Liebschaften“ berichtete. Die erste Hochzeit einer Saisonarbeiterin – laut Embach sind 75 Prozent seiner Kräfte Frauen – und einem Niewitzer sei sogar schon geplant.

„Wir beschäftigen die ausländischen Saisonarbeiter bei uns, weil kaum ein Deutscher diese Arbeit machen will“, sagte Embach. Die Arbeiter müssten auf den Feldern beim Ernten sowie in der Fabrik einen „Knochenjob machen“. Petke fügte hinzu, dass „solche einfache, aber harte Arbeit in Deutschland keine Anerkennung findet. Ohne Arbeitskräfte aus Osteuropa wären bestimmte wirtschaftliche Bereiche längst am Ende.“

Embach sagte, dass hauptsächlich Rumänen bei ihm während der Gurkensaison von Mitte Juni bis Anfang September arbeiten würden. Untergebracht sind sie in diesem Zeitraum in zwei Gebäuden auf dem Gelände des Spreewaldhofs. „Viele von ihnen kommen seit Jahren hierher“, so Embach. „Das kommt natürlich uns entgegen, da wir dann bereits wissen, dass sie gute Arbeit leisten.“ 

aktualisiert von Bjoern Lakenmacher, 13.08.2009, 09:30 Uhr